Thiele-Neumann-Theater

Das thiele-neumann-theater ist ein Osnabrücker Theatertandem, bestehend aus den waschechten Wienern Regina Neumann und Helmut Thiele. Beide waren 1986 bis 1993 am Theater Osnabrück engagiert und haben schon damals mit Eigenproduktionen auf sich aufmerksam gemacht („Reigen“, „Anatol“, „Wiener Melange“ etc.). Seither bietet das thiele-neumann-theater in Osnabrück und im Landkreis zahlreiche Bühnenprogramme an, die z. T. mit dem namhaften russischen Regisseur Valerij Persikov erarbeitet wurden. Zu den jahrelangen Erfolgsprogrammen zählen u. a. „Ungehaltene Reden ungehaltene Frauen“, „Der Kontrabass“, „Gut gegen Nordwind“, „Kleine Eheverbrechen“ und „Ein Ehepaar erzählt einen Witz“.

Erst vor kurzem fand die Premiere von „Oskar und die Dame in Rosa“ statt.

Auftrittsorte des thiele-neumann-theaters sind der Spitzboden in der Lagehalle und der Ledenhof sowie zahlreich Gastspielorte im Landkreis wie der Schafstall in Bad Essen, das Ruller Haus etc.

Coronabedingt hat das thiele-neumann-theater auch einen Online-Auftritt – mit finanzieller Unterstützung der Stadt Osnabrück – erarbeitet: Cor/Online-Theater

Regina Neumann

Nach Schauspielstudium, Anfängerjahren in Linz ging sie nach Rendsburg und erhielt anschließend Gastverträge in Bern, Klagenfurt, Coburg und Saarbrücken. Danach gehörte Regina, zusammen mit Helmut Thiele, viele Jahre zum Ensemble der Städtischen Bühnen Osnabrück.
Regina Neumann wurde zu internationalen Gastspielen eingeladen, unter anderem nach Moskau, Twer (alle Frauen in Anatol von Arthur Schnitzler), Den Haag und ins Tschechow-Museum bei Moskau (Die Dame mit dem Hündchen). Stückverträge am Staatstheater Oldenburg (alle Frauen in Reigen und Fräulein Else von Arthur Schnitzler) und am Schlosstheater Celle. Zur Zeit liegt ihr das Solostück Oskar und die Dame in Rosa besonders am Herzen.

Helmut Thiele

Helmut Thiele erhielt nach seinem Schauspiel- und Gesangsstudium in Wien sein erstes Engagement am Landestheater Linz, dem weitere langjährige Engagements in Coburg, Osnabrück und am Celler Schloßtheater folgten. Seit 2002 ist er freischaffender Schauspieler mit zahlreichen internationalen Verpflichtungen, u. a. am Stadttheater Bremen, am Staatstheater Kassel (als ‚Peron‘ in Evita), Den Haag, in Twer und in Moskau (als ‚Anatol‘ im gleichnamigen Stück). Neben verschiedenen Engagements im Fernsehen (u. a. im Schwejk) brachte Helmut Thiele sein Erfolgsstück, Patrick Süskinds ‚Der Kontrabass‘, landesweit inzwischen mehr als 350 mal auf die Bühne.

1994 gründete er mit dem Pianisten Bernd-Christian Schulze das duo pianoworte, das 14 CDs veröffentlichte, u. a. bei der Deutschen Grammophon. Das Duo erhielt 2001 den Förderpreis für Musik des Landes Niedersachsen und wurde 2002 mit dem Echo-Klassik-Preis der Deutschen Phonoakademie und 2005 mit dem LEOPOLD (Medienpreis des Verbandes deutscher Musikschulen) ausgezeichnet.

VALERIJ PERSIKOV

Ein Theaterregisseur ist ein Mensch, der sich für ein paar Stunden einen etwa tausend Kubikmeter großen Raum von Gott ausleiht, einen „Kasten“, in dem er für einen kurzen Augenblick seine eigene, von ihm phantasierte Realität erschafft. (Alvis Hermanis*)

 

Das thiele-neumann-theater arbeitet seit vielen Jahren mit dem renommierten und mehrfach preisgekrönten russischen Regisseur Valerij Persikov zusammen. Er hat bereits eine ganze Reihe von Stücken für Regina Neumann und Helmut Thiele inszeniert: Anatol, Sapperlot! Mozart!, Jugendliebe, Die Dame mit dem Hündchen, Ungehaltene Reden ungehaltener Frauen, Nächstes Jahr – gleiche Zeit, Kleine Eheverbrechen, Die Wunderübung, Oskar und die Dame in Rosa…

Persikov studierte fünf Jahre Regie an der russischen Akademie für Theaterkunst (GITIS) in Moskau, währenddessen er bereits Regie am Theater der Moskauer Uni und am Dramatischen Theater Saratov führte, 1980 bis 1986 folgten Regie am Dramatischen Theater in Twer, am Maly und am MHAT (Moskau), dann zehn Jahre bis 1996 Regie am Dramatischen Theater Twer und Künstlerischer Leiter am musik-dramatischen Theater „Predloshenje“.
In dieser Zeit gab er zahlreiche Gastspiele in Deutschland (1989, 1992, 1993 und 1995) und war längere Zeit Künstlerischer Leiter des musik-dramatischen experimentellen Kurses am GITIS in Moskau. Außerdem Regisseur des Theaters „Zarizino“, ebenfalls in Moskau und Chefregisseur des musik-dramatischen Theaters Shukovski.

Regiepreise:
1983 Kulturministerpreis für „Mutter“ (Capek)
1987 Einladung bei „Die 10 besten Inszenierungen Rußlands“ für „Banja“ von W. Majakovski
Einladungen zum Theatertreffen „Zolotoje Koltso“ für „Schwester“ von L. Rasumovskaja (1992) für „Heirat“ v. Gogol (1994)
Seit 1990 Gastregien in Deutschland (Osnabrück, Celle, Stendal)
u. a. „Was Ihr Wollt“ und ein „Sommernachtstraum“ in Stendal (Intendanz G. Moniac)
die letzten Regien in Rußland:
„Kleinbürgerhochzeit“ (Zarizino, Moskau)
„People are living there“ (A. Fugard) am Theater „Krasny Fakel“ in Nowosibirsk
„Retro“ (A. Galin) am Dramatischen Theater in Mitschurinsk
„Mozart und Salieri“ (A. Puschkin) am GITIS (Studiobühne)
* Alvis Hermanis, lettischer Regisseur, Träger des europäischen Theaterpreises „New Theatrical Realities“ 2007

Emma Petanova

Dipl. Lehrerin für Chemie und Biologie.
Sie arbeitete am Gymnasium in Nischni Nowgorod.

Hinter der Bühne garantiert sie als Requisiteurin den reibungslosen Ablauf der Vorstellungen und sorgt auch für Lichteinstellungen und Toneinsätze.